Das hört sich nach einer trivialen Aufgabe an, doch ohne Strategie erschwert man den Trägern die Orientierung erheblich. Träger haben beim Ausliefern nämlich nur die Tischnummer zur Verfügung, während man als Kellner den Gast persönlich kennen gelernt hat und vermutlich auch ohne genaue Tischnummer wiederfinden würde.
So nicht!
Wenn ihr jemandem Tischnummern und Klebeband in die Hand drückt und Tische nummerieren schickt, wird das Resultat vermutlich so aussehen: Er klebt eine Reihe auf, und nimmt am Ende der Reihe den kürzesten Weg zum nächsten Tisch. In der nächsten Reihe geht es dann in entgegengesetzter Orientierung weiter. Im Endeffekt sind die Reihen abwechselnd auf- und absteigend nummeriert. Diese schlangenförmige Nummerierung ist nur für den Aufkleber optimal. Für einen Träger ist sie wenig intuitiv, er kann sich nie sicher sein, in welche Richtung er sich bewegen muss!
Tipps für eine logische Nummerierung
Alle Reihen sollten in dieselbe Richtung nummeriert werden, beginnend bei der Ausgabe. Somit weiß der Träger gleich: Je höher die Nummer ist, desto weiter muss ich laufen. Eine neue Reihe lässt man am besten immer mit einem Einser anfangen (also 1, 11, 21, 31 …), so erhält man ein schönes Koordinatensystem. Muss der Träger beispielsweise zu Tisch 24, weiß er sofort: Das ist der 4. Tisch in der 20er-Reihe. Tisch 36? Dritte Reihe, sechster Tisch! Die Zehnerstelle codiert die Reihe, die Einerstelle den Tisch in dieser Reihe.
Gibt es nur sechs Tische pro Reihe, werden zwar jedesmal vier Nummern übersprungen, das stört aber nicht, sondern hat ganz im Gegenteil sogar Vorteile: Werden im Falle eines großen Ansturmes noch zusätzliche Tische ans Ende der Reihe drangestellt, kann man die Nummerierung mit den übersprungenen Nummern fortführen, ohne mit den Tischnummern der nächsten Reihe in Konflikt zu geraten. Wo der Platz bei eurer Veranstaltung für zusätzliche Tische ausreicht, solltet ihr daran denken, Nummern in Reserve zu halten.
Und wenn es mehr als zehn Tische pro Reihe gibt? Dann zählt man die Reihen eben in 20er-Schritten (also 1, 21, 41, 61 …).
Gibt es mehrere Bereiche mit Tischen, werden die Tischnummern in Blöcke unterteilt, z.B. 1-99 und 101-199. Hier gibt die Hunderterstelle den Hinweis auf den Zielbereich. Quergänge bieten eine gute Orientierung und können als Blockgrenzen geschickt in die Nummerierung eingebaut werden. Ein weiterer Block wären die Stehtische, die man beispielsweise mit Nummern ab 201 versehen könnte.
Bei Großtischen, wo mehrere Tische zusammengestellt wurden, sollte jeder Tisch einzeln nummeriert werden. Erstens, weil diese später einmal auseinandergestellt werden könnten, und zweitens, weil man als Träger den richtigen Gast schneller findet, wenn sich die Suche auf einen kleineren Tisch beschränkt.
Es empfiehlt sich, an jeder Ausgabestelle einen groben Tischplan für einen schnellen Überblick aufzuhängen. Es muss nicht jeder Tisch einzeln eingezeichnet werden, es reicht die Nummernbereiche der Reihen und Blöcke einzutragen. Der Tischplan sollte aus der Sicht des Trägers, der sich mit einem vollen Tablett auf den Weg macht, gezeichnet werden. Das heißt: Die Ausgabe ist am Plan unten, von dort wird nach oben zu zählen begonnen.
Sollte jemand von einem Platz ohne Nummer bestellen, ist das fürs Boniersystem auch kein Problem: Dann kann statt der Nummer einfach ein Freitext als Beschreibung eingegeben werden, z.B. “in der Bar” oder meinetwegen auch “Klowagen, 2. Kabine von links”.
Reihen werden von der Station ausgehend immer aufsteigend und mit einem Einser beginnend nummeriert. Die Unterteilung in Blöcke erleichtert die Orientierung. Auch Stehtische und zusammengestellte Tische benötigen eigene Nummern. Der Tischplan wird aus der Sicht der Träger gezeichnet.
Praxistipps von bonappetit